Andreas Papst gehört seit 2020 als Pro-Meiningen-Fraktionsmitglied dem Stadtrat an und kandidiert erneut für das Gremium, diesmal als Parteiloser auf Listenplatz 3 der AfD. Für das Amt des Bürgermeisters tritt der 51-Jährige offiziell nicht an, wirbt nun aber um die Stimmen der Wähler. Der Mitinhaber einer Baufirma in Sülzfeld wünscht sich, dass sie auf dem Stimmzettel in das freie Feld „Andreas Papst, Unternehmer“ schreiben. Das ist möglich, weil in Meiningen nur Amtsinhaber Fabian Giesder (SPD) antritt und somit der Wähler alternativ in das freie Feld einen Wunschkandidaten eintragen kann. „Ich will die Protestwähler ansprechen, die gegen eine weitere Wahlperiode von Fabian Giesder sind und nichts von der rot-rot-grünen Politik im Land halten“, sagt Papst. Er wisse, dass er keine große Chance besitze, die wolle er aber nutzen, betont er im Gespräch mit dieser Zeitung. Er stehe bereit, um die Bürgermeisterwahl spannender zu machen und etwas gegen die zu erwartende Wahlmüdigkeit zu tun. Von vielen Bekannten sei er bestärkt worden, sich zu bewerben, darunter auch Unternehmer und Kommunalpolitiker. Er habe lange überlegt, ob er sich über die AfD offiziell als Bürgermeister-Kandidat aufstellen lassen sollte, sich aber letztlich dagegen entschieden. „Ich habe da auf den Rat meiner Familie gehört, die Bedenken äußerte, dass meine Kandidatur bei der AfD private Folgen nach sich zieht“, so der Unternehmer, der Angriffe auf AfD-Politiker in der Vergangenheit erwähnt. Er hätte allerdings auch als unabhängiger Einzelkandidat offiziell antreten können. Voraussetzung wäre hier aber das Sammeln von Unterstützungsunterschriften gewesen.