Gut ein Jahr nach seiner Entlassung als Thüringer Migrations- und Justizminister wechselt der bisherige Grünen-Politiker Dirk Adams in die Wirtschaft. Er werde ab April für eine Thüringer Solarfirma als Projektleiter arbeiten, sagte Adams am Mittwoch auf Anfrage. Die Staatskanzlei bestätigte einen Bericht von Funke Medien Thüringen, wonach dabei kein Interessenkonflikt mit seiner früheren Tätigkeit als Minister bestehe und es damit nach dem Ministergesetz auch keine Wartezeit bis zur Aufnahme der neuen Arbeit gebe. Den Bescheid habe er am Dienstag erhalten, so Adams. Er sagte der dpa: «Ich bin zurück in meinem alten neuen Leben als Ingenieur.»

Adams betreute vor seinem Einstieg in die Landespolitik nach eigenen Angaben für die Naturstiftung David bereits Solar-Projekte. Der heute 55-Jährige gehörte dem Landtag in Erfurt von 2009 bis 2020 an, ab 2014 als Fraktionschef der Grünen. Er war im März 2020 zum Minister in der rot-rot-grünen Landesregierung berufen und im Januar 2023 auf Antrag seiner Partei entlassen worden - vor allem wegen Kritik an seiner Migrationspolitik, die vor allem aus den Kommunen kam.  

Adams arbeitet nach eigenen Angaben ab April bei der Photovoltaik-Firma Maxx Solar & Energie mit Sitz in Waltershausen (Kreis Gotha). Er sei glücklich, dass er sich in Thüringen für sein Anliegen, den Klimaschutz, berufliche engagieren könne. 

Für Thüringens frühere Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne), die an die Spitze des   Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) wechseln wird, war zwischen ihrem Ministeramt und dem Amtsantritt bei dem Verband eine Karenzzeit von 16 Monate festgelegt worden.