Rollstuhlbasketball Viel Applaus für den Verlierer

Mit links: Der Schwede Joakim Linden setzt für die Bulls im Finale zum Wurf an. Foto: Verein

Wenn ein unterlegenes Team nach einer Auswärtsniederlage in einem Endspiel von den Fans der Gastgeber beklatscht wird, muss etwas Besonderes passiert sein.

 
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Die Rollstuhlbasketballer der Thuringia Bulls aus Elxleben bei Erfurt haben das hoch spannende Finale im Champions Cup gegen Gastgeber und Titelverteidiger SR Amiab Albacete mit knapp 64:70 verloren. Die Bulls setzten die Forderung ihres Trainers André Bienek, gegen die aktuell weltbeste Vereinsmannschaft „hart wie die Hölle“ zu spielen, überragend um. Die Zuschauer in der ausverkauften Halle spendeten dem Verlierer am Ende viel Applaus.

Beide Teams begannen nervös. Im ersten Viertel fielen gerade mal 18 Punkte, die Bulls lagen mit 8:10 in Rückstand. Bis zur Halbzeit glich der deutsche Meister beim 30:30 aus. Nach der Pause legten die Spanier zu, trafen besser und setzten sich ab. Beim Spielstand von 45:53 ging es in die letzten zehn Minuten. Nach dem zwischenzeitlichen 50:60 schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein, doch dann startete der an der nach einer Fraktur an der Wurfhand angeschlagene Topspieler der Bulls, Alex Halouski, einen persönlichen 8:0-Lauf zum 58:60 – die Bulls waren wieder dran. Am Ende triumphierten dennoch die abgezockten Spanier, die Bieneck-Schützlinge musste sich mit 64:70 geschlagen geben.

Schon im Halbfinale hatte das Top-Team aus Thüringen beim 76:64 im ewig jungen deutsch-deutschen Duell gegen Lahn-Dill eine bärenstarke Vorstellung und großen Kampfgeist gezeigt. Albacete gewann sein Semifinale souverän mit 81:56 gegen CD Ilunion Madrid.

2000 Kilometer mit dem Kleinbus

Nicht nur sportlich, sondern auch logistisch war die Reise nach Spanien eine große Herausforderung. Der Macher der Bullen, Lutz Leßmann, machte sich bereits am vergangenen Dienstag mit einer kleinen Delegation in Kleinbussen auf den Weg in den knapp 2000 Kilometer entfernten Zielort, um das gesamte Equipment sicher zu transportieren. Währenddessen reiste die Mannschaft mit dem Flugzeug über die Stationen Frankfurt und Valencia an.

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