Marco Grosch und Liana Lenz knien auf dem Meininger Töpfemarkt in der Baugrube und reinigen mit Handbesen das Pflaster aus Flusssteinen. Es kam bei ihren archäologischen Grabungen ans Licht. Der interessante Fund zeigt: Unsere Vorfahren vor gut 500 Jahren, zu Zeiten Martin Luthers also, hatten noch einen etwas größeren Abstand zwischen Himmel und Erde. Die heutigen Meininger spazieren gut einen Meter höher übers moderne Pflaster durchs Altstadtviertel. Der Höhenunterschied ist nach Worten von Grabungstechniker Grosch und Mitarbeiterin Lenz vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie nicht ungewöhnlich. „Die Städte leben sich hoch. 60 bis 80 Zentimeter mehr ab dem 19. Jahrhundert sind normal.“